Einfacher Galoppwechsel

Der einfache Galoppwechsel ist alles andere als einfach. Er fordert vom Pferd ein recht hohes Maß an Versammlung und Durchlässigkeit und vom Reiter sehr viel Feingefühl. Der einfache Galoppwechsel erfolgt über eine ruhige Schrittphase von drei bis fünf Schritten. Es ist also eine Aneinanderreihung von zwei Übergängen über jeweils zwei Stufen: Galopp - Schritt und Schritt - Galopp.


1.  Rückführung vom Galopp zum Schritt

Die Ankündigung erfolgt wie immer durch eine halbe Parade. Danach unterbricht der Reiter seine mitgehende Bewegung, indem er kurz seine Mittelpositur blockiert. Gleichzeitig wird der äußere Zügel etwas angenommen. Die Schenkel halten leichten Kontakt zum Pferdeleib, um die Hinterbeine mehr untertreten zu lassen und in der Spur zu halten. Sowie das Pferd den Gangartenwechsel erkennen lässt, wird der angenommene äußere Zügel wieder leicht nachgegeben und gleichzeitig gefühlvoll nachgetrieben, um den Übergang zum Schritt flüssig zu erhalten. Die Vorstellung, nicht zum Schritt durchzuparieren, sondern im Schritt anreiten zu wollen, lässt den Übergang oft besser gelingen.


2.  Angaloppieren aus dem Schritt

Beim Angaloppieren aus dem Schritt ist es besonders wichtig, das Pferd mit der Hilfengebung nicht zu überfallen. Es muss zuerst durch eine halbe Parade auf die neue Gangart vorbereitet werden.
Innerer Schenkel und innerer Zügel fordern die neue Innenstellung, um ein sicheres Angaloppieren auf der anderen Hand zu gewährleisten. Der äußere Zügel behält jedoch die Führung.

Zum Angaloppieren wird das äußere Bein etwas zurückgenommen (Schenkel in verwahrender Position.)
Auf "Kreuzanspannen", gleichzeitig treibendem inneren Schenkel und leichtem Nachgeben des inneren Zügels sollte das Pferd mit dem ersten Galoppsprung reagieren.
Wichtig ist, das das äußere Bein aus der Hüfte heraus zurückgenommen wird. Dadurch verlagert sich das Reitergewicht automatisch auf den inneren Gesäßknochen und ergibt beim Kreuzanspannen die erforderliche, einseitige Gewichtshilfe.


Mögliche Fehler

Neben den üblichen Fehlern beim Angaloppieren, wie z. B. den Oberkörper nach vorn zu neigen, am inneren Zügel nicht nachzugeben etc. besteht die Gefahr, dass das Pferd antizipiert. Es wartet schon auf das erneute Angaloppieren und ist in der Schrittphase oft "zackelig". Abhilfe bringt eine zunächst längere Schrittphase, bis das Pferd sich beruhigt hat. Aus demselben Grund sollte der Galoppwechsel immerwieder an anderer Stelle geübt werden.