Kombinationen
Begriffserklärung
Eine Kombination besteht aus zwei oder drei Hindernissen, die einen Abstand von jeweils 6,5 bis 12 m zueinander haben. Sie können auf gerader oder gebogener Linie aufgebaut sein. Sind ortsfeste Hindernisse (z. B. Hecken, Gräben, Pulvermanns Grab etc.) Bestandteil einer Kombination, kann der Abstand auch weniger als 6,5 m betragen. Die Distanz innerhalb einer Kombination ist immer für einen oder zwei Galoppsprünge ausgelegt.Aufbau von Kombinationen
Der Abstand innerhalb einer Kombination ergibt sich aus der Lande- und Absprungdistanz und der Anzahl der dazwischenliegenden Galoppsprünge. Lande- und Absprungdistanz sind von der Höhe und vom Profil des Hindernisses abhängig. Sie bestimmen im Wesentlichen die Maße innerhalb einer Kombination. Der Abstand wird zwischen den Hindernissen gemessen, vom Fuß des einen bis zum Fuß des folgenden Hindernisses. Bei einer zweifachen Kombination mit einem Galoppsprung liegt der Abstand zwischen 7 und 8 m, bei zwei Galoppsprüngen sind es etwa 10 - 11 m.Für eine zweifache Kombination, bestehend aus zwei Steilsprüngen von jeweils 1,2 m Höhe, ergibt sich eine Distanz von 7,5 m.

Kombination aus zwei Steilsprüngen
Bei einer Kombination aus Hoch-Weit-Sprüngen werden zwar die einzelnen Sprünge größer, der Abstand zwischen den Hindernissen aber geringer.

Kombination aus Oxer und Triplebarre
Die Variationsmöglichkeiten von Kombinationen sind sehr vielfältig. Unterschiedliche Hindernisarten, die Anzahl der Hindernisse, die Reihenfolge und die Abstände untereinander lassen sich beliebig kombinieren. In den FN-Richtlinien sind für die am häufigsten verwendeten Kombinationen Anhaltswerte für die minimalen und maximalen Abstände zwischen den Hindernissen angegeben. Die Maße sind für einen natürlichen und flüssigen Bewegungsablauf der Pferde ausgelegt.

Beispiel für eine dreifache Kombination
Einflüsse durch die Umgebung
Ob eine Kombination für das Pferd eng oder weit ist, hängt nicht nur von den absoluten Maßen ab, sondern auch vom Tempo und der individuellen Galoppade. Weitere Einflussfaktoren sind:- Die Bodenbeschaffenheit
(Bei festem, elastischen Boden sind die Galoppsprünge raumgreifender als bei tiefem oder losen Boden.) - Außenplatz oder Halle
(Auf einem Außenplatz galoppieren die Pferde meistens freudiger und mit mehr Bodengewinn als in der Halle. Außerdem sind die Anreitwege länger.) - Steigung oder Neigung im Gelände
(Bergab sind die Galoppsprünge länger als bergauf.) - Richtung der Sprungfolge
(Pferde galoppieren leichter und raumgreifender zum Ausgang als in die entgegengesetzte Richtung.) - Aussehen des Hindernisses
(Die Wirkung des Hindernisses auf das Springverhalten kann bis zur Verweigerung führen.)
Der Reiter benötigt viel Übung und Erfahrung, um alle Faktoren beim Springen einer Kombination zu berücksichtigen und richtig einzuschätzen.
Reiten von Kombinationen
Das Reiten von Kombinationen ist eine Fortführung der Springgymnastik auf höherem Niveau. Steht bei der Springgymnastik das Balance- und Rhythmusgefühl im Vordergrund, kommt es bei den Kombinationen mehr noch auf Konzentrations- und Reaktionsvermögen von Pferd und Reiter an. Das Pferd muss sich innerhalb der Kombination schnell aufnehmen bzw. sich öffnen lassen, ohne dabei an Schwung zu verlieren oder auseinander zu fallen.Besondere wichtig ist das richtige Anreiten des ersten Hindernisses. Nur wenn der Einsprung in die Kombination gelingt, passt der Abstand zu den folgenden Hindernissen und das Pferd kann flüssig und harmonisch weiterspringen. Wie bei allen Hindernissen sollte auch eine Kombination in einem ruhigen, gleichbleibenden Tempo gerade und mittig angeritten und gesprungen werden.
Beim Üben sollten die Abstände innerhalb der Kombination zunächst nicht den Standardmaßen, sondern der individuellen Galoppade des Pferdes angepasst sein. Höhe und Weite der Hindernisse sollten anfangs vertrauensbildend sein und erst mit zunehmendem Ausbildungsstand den Turnierbedingungen entsprechen. Dies gilt insbesondere für dreifache Kombinationen mit unterschiedlichen Abständen.