Kontergalopp
Die Begriffe Linksgalopp, Rechtsgalopp, Handgalopp, Innengalopp, Außengalopp, Kreuzgalopp und Kontergalopp erscheinen zunächst verwirrend. Es ist die Stellung des Pferdes, die die Galoppart bestimmt. Ist das Pferd nach links gestellt - und greift das innere Beinpaar weiter vor - spricht man vom Linksgalopp, umgekehrt vom Rechtsgalopp.Im Dressurviereck wird meistens auf der linken Hand im Links- und auf der rechten Hand im Rechtsgalopp geritten. Das Pferd ist dabei jeweils nach innen (zur Bahn) gestellt. Daher der Name Innengalopp. Häufiger wird die Bezeichnung Handgalopp verwendet. Beim Außen- oder Kontergalopp ist die Stellung entgegengesetzt (Im Außengalopp ist das Pferd auf der rechten Hand nach links gestellt und galoppiert im Linksgalopp).
Der Kontergalopp ist eine gute Lektion zur Verbesserung der Balance und des geradegerichteten Galoppierens. Er wird im versammelten Tempo geritten und in Dressurprüfungen ab der Kl. L verlangt.
Voraussetzungen zum Erlernen des Kontergalopps:
- Das Pferd sollte gut ausbalanciert sein.
- Es sollte sich auf freier, gerader Linie sicher rechts oder links angaloppieren lassen
(möglichst auch aus dem Schritt). - Das Pferd sollte sich auch im Galopp versammeln lassen.
Hilfengebung

Außerdem hat das Pferd bisher gelernt - zumindest auf dem ersten Hufschlag - immer im Handgalopp anzuspringen.
Hinweis
Auch wenn der Kontergalopp im versammelten Tempo geritten wird, ist unbedingt auf die Erhaltung des Schwungs und des Durchsprungs zu achten. Versammlung darf niemals auf Kosten des Fleißes gehen.Beispiele:
Da das Pferd bisher gelernt hat, auf dem ersten Hufschlag im Handgalopp anzugaloppieren, sollten man mit den Vorübungen zum Kontergalopp nicht an der Bande beginnen.Folgende Übungen bauen aufeinander auf und haben sich als sinnvoll erwiesen:
- Als Erstes bieten sich Schritt-Galopp-Schritt-Übergänge auf der Mittellinie an. Hierbei soll das Pferd sowohl im Links- als auch im Rechtsgalopp sicher anspringen ohne zu antizipieren. Danach kann die Übung auf der Viertellinie und auf dem zweiten Hufschlag wiederholt und gefestigt werden.
- Als Nächstes kann eine einfache, flache Schlangenlinie an der langen Seite ohne Galoppwechsel geritten werden. Das Pferd lernt auf diese Weise den Kontergalopp im Ansatz kennen. Vor Erreichen der kurzen Seite sollte man anfangs zum Trab durchparieren.
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Eine deutliche Steigerung stellt das Galoppieren durch die halbe Bahn ohne Galoppwechsel dar. Auch hier sollte zunächst
vor den Ecken zum Trab durchpariert werden oder ein einfacher Galoppwechsel zum Handgalopp erfolgen.
Erst im fortgeschrittenen Stadium werden auch die Ecken im Kontergalopp ausgeritten (anfangs mit großem Radius). - Beim Reiten von Schlangenlinien durch die ganze Bahn im Galopp ergeben sich weitere Möglichkeiten. Neben den üblichen einfachen und fliegenden Galoppwechseln lassen sich die Bogen auch ohne Galoppwechsel bzw. im Wechsel von Konter- zu Kontergalopp reiten.
- Eine anspruchsvolle Übung ist das Reiten auf dem Zirkel im Kontergalopp und der Wechsel aus dem Zirkel von Kontergalopp zu Kontergalopp.
Links- Rechtsgalopp auf der Mittellinie,
einfache Schlangenlinie ohne Galoppwechsel

halbe Bahn ohne Galoppwechsel

Schlangenlinien mit und ohne Galoppwechsel

Aus dem Zirkel wechseln im Kontergalopp
