Die Arbeit an der Doppellonge

Doppellongenarbeit: wie "Reiten vom Boden"
Vorwort
Die Doppellonge wird seit fast 200 Jahren in der Pferdeausbildung eingesetzt. Vorübergehend war sie etwas in Vergessenheit geraten. Inzwischen haben wieder viele Ausbilder und Reiter die Arbeit mit der Doppellonge in ihr Trainingsprogramm eingebunden und schätzen gelernt.Ursprünglich diente die Doppellonge hauptsächlich zur Vorbereitung bei der Ausbildung von Fahrpferden. Sehr bald erkannte man auch für Reitpferde den gymnastizierenden Wert und die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Mit der Doppellonge lassen sich alle Ziele der Ausbildungsskala erreichen! Die Arbeit kommt dem Reiten sehr nahe und wird auch häufig als "Reiten vom Boden" bezeichnet.
Der Umgang mit der Doppellonge erfordert sehr viel Routine und Feingefühl. Jeder Fehler in der Handhabung macht sich sofort im Pferdemaul bemerkbar. Erst wenn man das "einfache Longieren" sicher beherrscht, sollte man (unter fachkundiger Anleitung!) mit der Doppellongenarbeit beginnen.
Theorie
Vorteile der Doppellonge
Die Arbeit mit der Doppellonge bietet gegenüber dem einfachen Longieren weitaus mehr Möglichkeiten. Der Longenführer kann wesentlich differenzierter auf das Pferd einwirken. Bei entsprechender Veranlagung des Pferdes lassen sich vom Boden aus alle Lektionen bis hin zur Piaffe und Passage erarbeiten.Richtiges Longieren ist eine pferdeschonende Ausbildung. Ohne Reitergewicht fällt es dem Pferd oftmals wesentlich leichter, sich zu lösen oder eine bestimmte Lektion zu erlernen. Zum Reiten dieser Lektion ist es dann nur noch ein kleiner Schritt.
Ein gravierender Vorteil der Doppellonge ist der flüssige Handwechsel. Man braucht die Longierarbeit nicht mehr zu unterbrechen und das umständliche Procedere, zum Pferd gehen, Longe aufnehmen, Hilfszügel verstellen, Peitschenwechsel, Vorhandwendung etc., entfällt. Der Handwechsel wird zu einem Element der Longierausbildung. Er besitzt einen großen, gymnastizierenden Wert, insbesondere für die Geraderichtung des Pferdes. Außerdem schützt ein regelmäßiger Handwechsel vor einseitiger Überlastung von Muskeln, Sehnen, Bändern und Gelenken.
Durch die Doppellonge wird das Pferd außen begrenzt. Es kann mit der Hinterhand nicht mehr so leicht ausfallen. Stellung und Biegung lassen sich somit leichter umsetzen, fördern die Geraderichtung und führen zu mehr Geschmeidigkeit und Durchlässigkeit.
Takt, Losgelassenheit und Anlehnung, die drei ersten Stufen der Ausbildungsskala, lassen sich mit der Doppellonge ebenfalls leichter realisieren. Man kann jederzeit die Leinen nachgeben und das Pferd in eine korrekte Dehnungshaltung entlassen. Umgekehrt lässt sich das Pferd über die Stellung, in Verbindung mit dosiertem Treiben, leichter in Anlehnung bringen. Beides ist mit starren Ausbindern nicht möglich.
Weitere Vorteile und Möglichkeiten:
- Vorbereitende Maßnahmen zur Ausbildung zum Reit- /Fahrpferd.
- Verbesserung der Grundgangarten.
- Gymnastizierung (Stellung / Biegung, Übergänge, Cavalettiarbeit).
- Skala der Ausbildung überprüfen / erreichen.
- Korrektur von Problempferden (optimale Beurteilung von außen).
- Vorbereitung zum Springen.
- Bewegungstherapie (muskuläre Verspannungen, Rekonvaleszenz).
- Abwechslung für das Pferd. (Nicht zu unterschätzen!)
Die Ausrüstung
Für die Arbeit mit der Doppellonge werden folgende Ausrüstungsgegenstände benötigt:- Trense
- Doppellonge (Gesamtlänge: ca. 16 - 18m)
- Longiergurt (mit möglichst vielen, großen Ringen)
- Peitsche (leicht, ausgewogen und mit genügend langem Schlag)
- Gamaschen / Streichkappen, Bandagen
- Handschuhe
Die Doppellonge gibt es in vielen Ausführungen. Als durchgehende Leine, als Gurt mit Leinenvorläufern, geteilt und ungeteilt und aus unterschiedlichem Material. Die Entscheidung ist zum großen Teil von der persönlichen Einstellung abhängig. Die Doppellonge sollte auf jeden Fall lang genug sein, um auch jüngere Pferde auf einem großen Zirkel longieren zu können. Außerdem sollte sie gut und griffig in der Hand liegen und leicht durch die Ringe bzw. Rollen gleiten.
Der Longiergurt sollte gut gepolstert sein und - ähnlich wie bei einem Sattel - genügend Kammerfreiheit aufweisen. Wichtig sind möglichst viele, große und in unterschiedlicher Höhe stabil angebrachte Ringe. Er sollte so lang sein, dass er auch über einen Sattel gegurtet werden kann.
Die Peitsche sollte leicht und ausgewogen in der Hand liegen. Sie muss lang genug sein, um mit dem Peitschenschlag das Pferd gegebenenfalls auch zu erreichen, ohne dass der Longenführer seine Position verlassen muss. (Eine Longierpeitsche ist für die Hilfengebung unerlässlich und macht ein korrektes Longieren erst möglich!)
Bei temperamentvollen oder sensiblen Pferden ist zur Gewöhnung eine kürzere Peitsche zu empfehlen.
Um das Verletzungsrisiko von Mensch und Tier zu minimieren, sollte der Longenführer Handschuhe, festes Schuhwerk und auf keinen Fall Sporen tragen. Die Beine des Pferdes sind durch Gamaschen, Streichkappen oder Bandagen zu schützen.
Der Longierplatz
Während der Gewöhnungsphase ist ein separater Longierzirkel von 12 – 16 m Durchmesser mit äußerer Begrenzung und guter Bodenbeschaffenheit von Vorteil. Ein rutschfester Bodenbelag ist wichtig, da gerade junge und noch nicht ausbalancierte Pferde leicht stürmisch werden und ausrutschen können. Die Begrenzung bietet dem Pferd und auch dem Longenführer anfangs mehr Sicherheit und unterstützt gleichzeitig die Wirkung der äußeren Longe.Ziel ist es jedoch, auf einem Viereck oder in der Reithalle zu longieren, um mit der Doppellonge Bahnfiguren und Lektionen erarbeiten und ausführen zu können.
Gleichzeitiges Longieren und Reiten birgt grundsätzlich ein hohes Unfallrisiko und sollte deshalb möglichst unterbleiben. Bei der Arbeit mit der Doppellonge dürfen auf keinen Fall andere Reiter in der Bahn sein. Außerdem müssen die Türen geschlossen sein. Es kann durchaus einmal vorkommen, dass ein Pferd sich erschrickt und ausbricht und man die Longe loslasssen muss. Wenn es dann mit der Doppellonge als "Schleppleine" aus der Halle flüchten kann, mag man sich die Unfallmöglichkeiten gar nicht ausmalen.
Longieren in der Praxis
Handhabung der Doppellonge

Ein einfach herzustellendes Übungsgerät
Die ersten Schritte lassen sich am besten an einem einfachen Simulator nachvollziehen. Hier können Leinenführung, Peitschenhaltung, das richtige Aufnehmen und Herauslassen, das Nachgeben und Annehmen der Longen sowie ein Handwechsel prinzipiell geübt werden. Für die weiteren Stunden sollte ein zuverlässiges, gut einlongiertes Pferd zur Verfügung stehen und ein erfahrener Longenführer dabei sein. Es ist dringend davon abzuraten, sich die Arbeit mit der Doppellonge ohne fachkundige Hilfe anzueignen!
Grunsätzlich gibt es zwei Arten der Longenführung:
Die beidhändige Führung ist für den Anfänger leichter, weil sie der Zügelhaltung beim Reiten entspricht. Die Longen werden zwischen dem kleinen Finger und dem Ringfinger aufgenommen. Die Schlaufe wird zwischen Zeigefinger und Daumen festgehalten. Dabei werden die Fäuste aufrecht hingestellt und die Ellenbogen leicht am Oberkörper angelegt. Das Annehmen und Nachgeben der Longen erfolgt nur aus den Handgelenken. Durch die beidhändige Longenführung ist eine voneinander unabhängige Hilfengebung möglich, die in schwierigen Situationen von Vorteil ist.
Die einhändige Longenführung garantiert eine gleichmäßigere und beständigere Anlehnung. Die Einwirkungen auf das Pferd sind geringer und setzen daher ein fortgeschrittenes Ausbildungsstadium voraus. Vor allem muss sich das Pferd sicher und gleichmäßig auf der Zirkellinie bewegen.
Die Longe wird immer mit der Hand aufgenommen, auf der auch das Pferd longiert wird. (Soll das Pferd auf der linken Hand longiert werden, gehören auch die Leinen in die linke Hand.) Die andere Hand hält die Peitsche. Die innere Longe wird über den Zeigefinger geführt und mit dem Daumen festgehalten. Die äußere Longe verläuft zwischen Mittel- und Ringfinger. Das Ende der Longe wird in Schlaufen über den kleinen Finger gelegt.
beidhändige ...
und einhändige Longenführung
Gewöhnung an die Doppellonge in drei Lernschritten
Ist das Pferd an eine einfache Longe gewöhnt und reagiert auf Stimme und Peitsche, sind eigentlich keine großen Probleme zu erwarten. Kritisch kann es werden, wenn die äußere Longe am Hinterbein entlang geführt wird. Das ist für die meisten Pferde ungewohnt und einige schlagen danach aus oder fangen an zu buckeln. Dabei kann es vorkommen, dass sie die Longe unter dem Schweif einklemmen, was auch nicht gerade zur Entspannung der Situation beiträgt.Es ist daher ratsam, das Pferd in kleinen Schritten an die Doppellonge zu gewöhnen und erst dann zum nächsten Schritt überzugehen, wenn die vorangegangene Stufe vom Pferd ruhig und vertrauensvoll akzeptiert wird.

Innere Longe vom Trensenring zum Gurt
Angefangen wird auf der "Schokoladenseite" des Pferdes. Die innere Longe wird durch den Trensenring zum Gurt verschnallt. Die äußere Longe führt über den Rücken durch den Gurtring zum Trensenring. (Benutzt werden die unteren Gurtringe.) Diese Longenführung ähnelt dem einfachen Longieren und hält das Pferd sicher auf der Zirkellinie. Zum Anlongieren bewegt der Longenführer sich rückwärts zur Zirkelmitte. Der Helfer hält das Pferd außen und begleitet es anschließend auf den ersten Runden. Danach werden Schritt, Trab und Galopp auf beiden Händen abgefragt. Zum Handwechsel muss das Pferd angehalten und die Longen entgegengesetzt verschnallt werden. Auch hierfür wird der Helfer benötigt.
Wenn das Pferd die gewohnten Übungen unter der neuen Longenführung zuverlässig zeigt, kann mit dem nächsten Lernschritt begonnen werden..

Gewöhnung an die äußere Longe
Der Helfer hält und beruhigt das Pferd. Der Longenführer schiebt ruhig und vorsichtig die äußere Longe in Richtung Kruppe, streichelt und beobachtet das Pferd aufmerksam und legt sie dann endgültig um die Hinterhand. Die Reaktionen der Pferde können sehr unterschiedlich sein. Einige reagieren gar nicht, einige sehr heftig und andere fangen erst beim Galoppieren oder nach dem Handwechsel an, sich zu widersetzen. Wichtig ist, in solchen Situationen selber ruhig zu bleiben, das Pferd mit der inneren Longe auf der Zirkellinie zu halten und es mit der Stimme zu beruhigen. Die äußere Longe bleibt dabei locker und passiv!
Hinweis: Bei sehr sensiblen Pferden ist es ratsam, sie schon beim einfachen Longieren an die äußere Longe zu gewöhnen, indem man am Longiergurt eine Bandage befestigt, die um die Hinterhand gelegt wird.

Übliche Leinenführung der Dopppellonge
Auch jetzt muss immer noch mit Überraschungsmomenten seitens des Pferdes gerechnet werden. Gerade beim Handwechsel kann es zu heftigen Reaktionen kommen. Die Antwort des Longenführers lautet immer: Ruhe und Besonnenheit. Das Pferd wird mit der Stimme beruhigt, niemals mit harten Paraden!
Erst wenn das Pferd taktrein, losgelassen und in Anlehnung geht, kann mit der weiterführenden Longierarbeit begonnen werden. Der benötigte Zeitrahmen für die Gewöhnungsphase ist nicht vorherzusagen. Er hängt vom Alter, Temperament, Auffassungsgabe und Ausbildungsstand des Pferdes ab.
Longeneinstellungen
Die Zugrichtung der Longe auf das Gebiss des Pferdes wird durch die Ringe am Longiergurt vorgegeben. Sie ist mit der Zügelführung beim Reiten vergleichbar. Auch hier gilt der Merksatz: Tiefer Zügel bäumt, hoher Zügel zäumt. Die Höhe der Longenführung ist vom Ausbildungsstand und vom Ziel der Arbeit abhängig.In der Lösungs- und Entspannungsphase, zur Gewöhnung an die Doppellonge und bei der Arbeit mit jungen Pferden ist eine tiefe Longenführung angebracht. Dadurch ist eine gute Anlehnung und eine korrekte Dehnungshaltung möglich.
Bei Pferden, die sich im Hals eng machen oder die auf der Vorhand laufen, ist es sinnvoll, die Longen etwas höher zu befestigen. Stellung und Biegung lassen sich mit dieser Longenführung gut erarbeiten bzw. verbessern. Für Korrekturmaßnahmen können die Longen vorübergehend sogar unterschiedlich hoch eingestellt werden.

Rollenlonge für die weiterführende Arbeit
Unabhängig von der Höhe der Longeneinstellung, müssen die Leinen, die um die Hinterhand geführt werden, immer durch die untersten Ringe laufen. Folglich muss die Longe umgelenkt werde. Um den dadurch entstehenden Reibungswiderstand zu minimieren, verwendet man leichtgängige Rollen.
Hinweise:
- Häufig wird als Nachteil der Rollenlonge ein Flaschenzugeffekt angeführt. Das ist schlichtweg falsch! Die Rollen führen in dieser Anordnung zu keiner Kraftverstärkung.
- Ohne Umlenkrollen, wenn die Longe nur durch die Ringe geführt wird, entsteht ein hoher Reibungswiderstand. Anlehnung und feine Hilfen sind dann nicht mehr möglich
Alternative Longenführung
Standardmäßig wird die äußere Longe um die Hinterhand des Pferdes geführt. Dadurch entsteht eine begrenzende Wirkung. Auf gebogenen Linien kann das Pferd mit der Hinterhand nicht so leicht ausfallen und spurt besser. Die äußere Longe trägt daher zur Geraderichtung bei. Gleichzeitig entsteht aber auch ein Nachteil. Durch die Bewegung der Hinterhand erhält das Pferd ständig einen kleinen Ruck im Maul, der sich auch bei gefühlvoller Longenführung nicht ganz vermeiden lässt und zu Problemen in der Anlehnung führen kann.
Für den Handwechsel werden die Leinen
über den Rücken gehoben
Hilfengebung
Die Hilfengebung ist bereits im Kapitel Longieren sehr ausführlich beschrieben. Für die Doppellonge gelten die gleichen, grundsätzlichen Überlegungen und Prinzipien. Der Einsatz der Stimme und der Körpersprache bleibt unverändert. Lediglich bei der Peitschen- und Longenführung gibt es geringfügige Unterschiede.Die Peitsche wird nur noch als vorwärtstreibende oder nach außen weisende Hilfe eingesetzt. Die bremsende oder rückwärtstreibende Wirkung vor dem Pferd entfällt. Einen Gangartenwechsel nach unten oder ein Zurücknehmen des Tempos soll das Pferd durch leichte Paraden an der äußeren Longe ausführen.
Die Longenhilfen sind mit den Zügelhilfen beim Reiten vergleichbar. Eine leichte, beständige Anlehnung zum Pferdemaul ist daher in allen Gangarten und bei allen Übungen und Lektionen oberstes Ziel. Oftmals genügt schon das Eigengewicht der Doppellonge, um die gewünschte Anlehnung zu erreichen. Die äußere Longe muss locker geführt und sehr gefühlvoll eingesetzt werden, da sie in ständiger Bewegung durch die Hinterhand ist. Sie hat hauptsächlich eine verwahrende Funktion und ist für die Längsbiegung des Pferdes verantwortlich.
Das Zusammenwirken der Hilfen ist für eine gute Longierarbeit entscheidend. Die Hilfen für einen Gangartenwechsel werden nicht gleichzeitig, sondern in kurzen Abständen gegeben. Zuerst wird ein Kommando immer mit der Stimme angekündigt. Erst wenn das Pferd darauf nicht reagiert, erfolgt die Aufforderung etwas deutlicher und im letzten Schritt konsequent. Kommt das Pferd der Aufforderung nach, muss die Hilfe sofort eingestellt werden und ein Lob erfolgen. Es lernt auf diese Art sehr schnell, auf feine Hilfen zu reagieren.
Soll dagegen ein Pferd mehr durchs Genick gehen, müssen die Hilfen nahezu gleichzeitig erfolgen. Das Pferd wird über die Longen leicht gestellt. Mit der Stimme und / oder der Peitsche wird die Hinterhand aktiviert und über eine kurzzeitig aushaltende Longenhilfe an das Gebiss herangetrieben. Sowie das Pferd im Genick nachgibt, muss auch der Longenführer mit der inneren Longe nachgeben, ohne die Anlehnung zu verlieren. Über dieses Wechselspiel zwischen Ursache und Wirkung erfolgt der Lernprozess.
Der Handwechsel
Ein korrekter Handwechsel mit gleichmäßiger Anlehnung, Stellung und Biegung, noch dazu in jeder Gangart, erfordert viel Geschick, Einfühlungsvermögen und vor allem Routine. Neben der eigentlichen Handhabung der Doppellonge, kommt der gleichzeitige Peitschenwechsel erschwerend hinzu. Es ist daher sinnvoll, den Handwechsel in kleinen Schritten zu üben. Zuerst nur mit der Longe an einem Simulator, dann mit Longe und Peitsche. Und erst, wenn alle Handgriffe ohne Hinzusehen sicher sitzen, probt man den "Ernstfall" an einem erfahrenen und gutmütigen Pferd.Aus dem Zirkel wechseln ist eine von mehreren Möglichkeiten, einen Handwechsel durchzuführen. In dem nachfolgenden Beispiel soll ein Handwechsel vom Zirkel bei "A" zum Zirkel nach "C" erfolgen. Das Pferd wird einhändig longiert und soll von der linken auf die rechte Hand wechseln.
- Der Longenführer bewegt sein Pferd gestellt und gebogen auf der Zirkellinie. Er selbst steht im Zirkelmittelpunkt.
- Etwa drei bis vier Pferdelängen vor "X" bereitet er den Handwechsel vor und greift mit der rechten Peitschenhand von unten in die äußere Longe. Dabei führt er die Hand soweit wie möglich nach vorn, um den anschließenden erforderlichen Längenausgleich zwischen innerer und äußerer Leine zu ermöglichen.
- Auf der Mittellinie stellt er sein Pferd vorsichtig um, indem er die neue innere (rechte) Longe etwas annimmt.
Zur Ünterstützung der Richtungsänderung muss der Peitschenwechsel gleichzeitig erfolgen.
Dazu lässt der Longenführer die Peitsche aus dem rechten Handgelenk hinter seinem Rücken kreisen und übergibt sie in die linke Hand. (Der Schlag kann sich somit nicht in den Longen verfangen und der Peitschenwechsel
erfolgt nicht so dicht am Pferd.) Wenn das Pferd daraufhin auf den neuen Zirkel wechselt, muss der Longenführer die Schlaufen der äußeren Longe vorsichtig aus der linken Hand gleiten lassen. (Die linke Hand muss dabei so weit wie möglich seitlich vom Körper gehalten werden, damit er nicht versehentlich in herausfallende Schlaufen tritt.)
- Nachdem das Pferd die Mittellinie passiert hat, bewegt sich der Longenführer geradlinig zum neuen Zirkelmittelpunkt. Dabei versucht er, die Anlehnung über den Längenausgleich der Longen aufrechtzuerhalten.
- Am neuen Zirkelmittelpunkt angekommen, übergibt er die neue äußere Longe in die rechte Hand und sortiert gegebenenfalls die Leinen.
- Zum Beginn des Handwechsels nimmt der Longenführer die innere Longe etwas an und begibt sich auf einem Kreisbogen nach außen zur Zirkellinie.
- Seine Positionsänderung veranlasst das Pferd, in die Zirkelmitte zu kommen. Dabei sollte er immer versuchen, im rechten Winkel zum Pferd zu bleiben.
- In der Zirkelmitte wird das Pferd umgestellt und zeitgleich der Peitschenwechsel vorgenommen. Dadurch erhält das Pferd eine zusätzliche Hilfe für den Richtungswechsel.
- Danach kehrt der Longenführer in einem flachen Halbbogen zu seiner Ausgangsposition zurück und lenkt das Pferd zur Zirkellinie. Erschwerend wirkt in dieser Phase die gewünschte Anlehnung bei gleichzeitigem Längenausgleich der Longen.
- Bewegt sich das Pferd wieder auf dem Zirkel, kann der Longenführer in Ruhe die Leinen ordnen und sie korrekt einstellen.
- Übergänge zwischen den Grundgangarten
In dieser Phase geht es um die Verfeinerung der Übergänge. Das Pferd soll sicher und punktgenau in die höhere Gangart wechseln. Der erste Trab- oder Galoppsprung soll deutlich erfolgen. Die Anlehnung muss erhalten bleiben. Wichtiger noch sind die Übergänge von den höheren zu den niedrigeren Gangarten. Sie veranlassen das Pferd mehr unterzutreten und durchs Genick zu gehen. Für einen harmonischen und fließenden Übergang muss der Longenführer sofort nach der Parade mit der Hand weich werden und gleichzeitig nachtreiben. Grundsätzlich gilt, den Schwung aus der höheren Gangart in die niedrigere mitzunehmen. - Übergänge innerhalb der Gangarten (Zulegen und Zurückführen).
Tempoänderungen innerhalb der Gangarten Trab und Galopp sind hauptsächlich für die Entwicklung des Schwungs von Bedeutung. Das Tempo soll nicht abrupt, sondern kontinuierlich gesteigert bzw. zurückgenommen werden. Dabei soll das Pferd nicht eiliger werden, nur die Tritte oder Sprünge sollen raumgreifender werden. Ohne die Anlehnung aufzugeben, muss dem Pferd eine angemessene Rahmenerweiterung gestattet werden. Besonders bei der Rückführung ist auf Selbsthaltung zu achten.
Für das Pferd sind Verstärkungen sehr anstrengend. Kurze Reprisen (1/2 Zirkelrunde) sind deshalb weitaus wirkungsvoller als ermüdend lange Runden. - Übergänge über 2 Stufen (z. B. Schritt – Galopp – Schritt oder Trab - Halt - Trab).
Hierfür ist bereits ein gewisses Maß an Versammlung erforderlich. Die Durchlässigkeit des Pferdes wird dabei wesentlich verbessert. Die Kriterien sind die gleichen, wie bei einfachen Übergängen, nur schwieriger umzusetzen. Übergänge über zwei Stufen sollten daher erst geübt werden, wenn das Pferd einfache Übergänge sicher ausführt.
Besonders der Übergang vom Galopp zum Schritt bzw. vom Schritt in den Galopp eignet sich zur Vorbereitung auf den einfachen Galoppwechsel. - Zirkel verkleinern / vergrößern
Grundsätzlich trägt die Arbeit auf dem Zirkel zur Verbesserung der Geraderichtung bei. Vorausgesetzt, es wird gleichmäßig auf beiden Händen und nicht zu lange geübt. Bei der Verkleinerung des Zirkels muss das Pferd sich mehr biegen. Seine Gänge werden zwangsläufig geschmeidiger und der Galopp gesetzter. Die Doppellonge unterstützt durch die äußere Begrenzung die gewünschte Biegung. Sie darf nur nicht erzwungen werden, indem das Pferd im Hals zu eng longiert wird. Auch der Radius muss dem Ausbildungsstand und den anatomischen Möglichkeiten gerecht werden. Er darf nicht kleiner sein, als das Pferd sich biegen kann!
Das anschließende Vergrößern des Zirkels stellt für das Pferd eine Belohnung für die zuvor geleistete Anstrengung dar.
Hinweis: Mit kleiner werdendem Zirkel verliert das Pferd an Vorwärtsbewegung. Der Longenführer sollte daher mehr in die treibende Position auf Höhe der Kruppe wechseln. Gleichzeitig veranlasst er dadurch das Pferd, in den Zirkel zu kommen.
Beim Vergrößern wird es mit der auf die Schulter weisenden Peitsche wieder hinauslongiert. Auch während dieser Phase ist auf Stellung und Biegung zu achten. - Volten
Volten haben eine vergleichbare Wirkung wie das Zirkel verkleinern. Die Hilfengebung des Longenführers ist somit fast identisch. Lediglich die Einleitung und das Beenden der Volte wird dem Pferd durch eine halbe Parade angekündigt. Auch bei einer Volte muss der Radius dem Ausbildungsniveau des Pferdes angepasst sein. Als Richtlinie gilt: A = 10 m, L = 8 m und M = 6 m. Aus einer Volte in ein frisches Vorwärts auf gerader Linie zu wechseln, erhöht die Aufmerksamkeit und den Schwung des Pferdes. - Schlangenlinien
Schlangenlinien durch die ganze Bahn stellen hohe Anforderungen an die Geschicklichkeit des Longenführers. Die kurz aufeinander folgenden Handwechsel und das Mitgehen auf den geraden Teilen der Hufschlagfigur erschweren die fließende Umstellung und die stetige Anlehnung und lassen kaum Zeit zum Sortieren der Longen.
Die Hilfengebung auf den Halbbogen ist genauso, wie beim "Aus dem Zirkel wechseln" (siehe: Handwechsel). Dazwischen wird das Pferd einige Schritte geradeaus begleitet.
Durch dem ständigen Wechsel zwischen seitlicher Biegung zu beiden Seiten und dem Geradeaus entsteht der gymnastische Wert für das Pferd. - gezielter Muskelaufbau durch kontrollierte Bewegungen.
- Lockerung der gesamten Muskulatur und Verbesserung der Gänge.
- Schulung und Verbesserung von Takt, Losgelassenheit, Raumgriff, Trittsicherheit, genaues Taxieren, Aufmerksamkeit und Längsbiegung.
- Die Beine sind mit Gamaschen, Streichkappen oder Bandagen, gegebenenfalls mit Sprungglocken zu schützen.
- Der Boden sollte rutschfest und federnd sein und keine Löcher aufweisen, damit sich das Pferd vertrauensvoll und losgelassen bewegen kann.
- Cavaletti mit Kreuzen sollten nicht verwendet werden. Es besteht die Gefahr, dass die äußere Longe am Kreuz hängen bleibt. Schräg aufgestellte Stangen oder eine zusätzliche Gleitschiene für die Longe bringen Abhilfe.
- Cavaletti werden in einem ruhigen, frischen Grundtempo mittig anlongiert.
- Tempo und Linie (gerade oder gebogen) werden vor, über und nach den Cavaletti beibehalten.
- Das Pferd soll in leichter Anlehnung longiert werden. Eine Vorwärts-Abwärtsdehnung des Pferdehalses wird zumindest in der Lösungsphase angestrebt.
- Für einen optimalen Trainingseffekt sollten vier bis sechs Bodenricks verwendet werden.
- Zu einem Fächer aufgestellte Bodenstangen bieten zusätzlich die Möglichkeit, das Pferd weiter innen oder außen zu longieren und damit Höhe und Weite der Schritte, Tritte oder Sprünge zu bestimmen, ohne den Aufbau verändern zu müssen.
- Das Longieren über Cavaletti sollte nicht zu oft hintereinander erfolgen, sondern immer wieder durch leichtere Übungen abgewechselt werden.
Aus dem Zirkel wechseln
Hinweis: Zum Erlernen ist es für Pferd und Longenführer leichter, nicht gleich lehrbuchgerecht aus dem Zirkel zu wechseln, sondern zuerst den Wechsel von einem Zirkelpunkt zum schräg gegenüberliegenden Zirkelpunkt zu üben. Durch die dazwischenliegende lange Diagonale hat der Longenführer mehr Zeit für den Längenausgleich der Leinen und das Pferd lässt sich auf der Geraden leichter führen. Er selbst bewegt sich geradlinig von einem zum anderen Zirkelmittelpunkt. Der Peitschenwechsel erfolgt nachdem das Pferd die Mittellinie überschritten hat, spätestens jedoch vor Erreichen des neuen Zirkelpunkts.
Durch den Zirkel wechseln bietet sich an, wenn z. B. in einer Longierhalle oder auf einem Longierplatz gearbeitet wird. Die Handhabung der Doppellonge und der Peitsche ist die gleiche, wie oben beschrieben. Nur der Longenführer bewegt sich seitwärts-rückwärts auf einem Kreis in entgegengesetzter Richtung zum Pferd, um den Abstand und die Anlehnung konstant zu halten.

Aufbau einer Longierstunde
Grundlage für die gesamte Ausbildung des Pferdes sowie für jede einzelne Trainingseinheit ist die Ausbildungsskala. Das gilt auch für die Arbeit an der Doppellonge. Inhalte und Schwerpunkte der Trainingsstunden müssen sich an den Ausbildungsstand des Pferdes orientieren. Alter, Gebäude, Temperament und Intelligenz sind weitere Faktoren.Jede Stunde sollte abwechslungsreich aufgebaut sein und immer mit einer genügend langen Lösungsphase beginnen.
Die Lösungsphase (15 - 20 min)
Während der Lösungsphase wird die Doppellonge durch die untersten Ringe des Longiergurtes geführt. In leichter Anlehnung lässt man das Pferd in einem fleißigen, aber nicht eiligen Schritt gehen.
Bei der anschließenden Trabarbeit sollte das Pferd zunächst noch in Dehnungshaltung longiert werden. Erst wenn deutliche Anzeichen der Losgelassenheit erkennbar sind, und das Pferd über den Rücken schwingt, kann es vermehrt durchs Genick gestellt werden. Übergänge, Verstärkungen und der Einsatz von Cavaletti sind hierbei hilfreich. Schrittpausen und Handwechsel sollten immer wieder eingefügt werden.
Die Arbeitsphase (15 - 20 min)
Voraussetzung für die Arbeitsphase ist ein innerlich und äußerlich entspanntes Pferd. Sind diese Ziele nicht erreicht, muss an der Lösungsphase weitergearbeitet werden. (Die Lösungsphase wird zum Inhalt der Arbeitsphase!)
Für ein systematisch aufbauendes Training ist eine Planung unerlässlich. Das Ziel der Arbeitsphase muss vorher festgelegt sein und dem Leistungsvermögen und dem Ausbildungsstand des Pferdes entsprechen. Und es muss in das Gesamtkonzept der Ausbildung passen. Im Verlauf der Arbeitsphase sollten die Anforderungen an das Pferd bis an seine momentane Leistungsgrenze gesteigert werden. Zum Schluss folgen dann wieder einige leichtere und bereits gefestigte Übungen. (Beispiele: siehe Übungen und Lektionen).
Zwischendurch sind immer wieder Handwechsel einzuplanen. Sie haben einen hohen, gymnastischen Wert, verbessern die symmetrische Längsbiegung und damit die Geraderichtung und schützen gleichzeitig vor einseitiger Belastung.
Die Arbeitsphase ist für das Pferd anstrengend. Sie sollte auf keinen Fall zu lange ausgedehnt werden, um die Freude und Bereitwilligkeit zur Mitarbeit zu erhalten. Aus demselben Grund sollte die Arbeitsphase mit einer gelungenen Übung und einem Lob abschließen.
Die Höhe der Longenführung ist ebenfalls vom Ausbildungsstand des Pferdes abhängig. Mit zunehmendem Versammlungsgrad werden die Longen höher eingestellt. Dabei muss das Pferd immer die Bereitschaft zur relativen Aufrichtung und Selbsthaltung erkennen lassen. Ein Pferd, das die Unterhalsmuskulatur anspannt, den Rücken wegdrückt und nur eine absolute Aufrichtung zeigt, ist mit dieser Situation noch überfordert.
Die Erholungsphase (5 - 10 min)
Die Erholungsphase soll das Pferd als Belohnung empfinden. Puls, Blutdruck und Atmung sollen wieder auf Normalwerte gebracht werden. Dazu werden die Longen wieder tiefer eingestellt. Das Pferd wird zunächst noch ein paar Runden im Trab und in korrekter Dehnungshaltung longiert, gefolgt von einer ausgedehnten, ruhigen Schrittphase. Selbstverständlich muss auch hier ein Handwechsel erfolgen.
Weiterführende Übungen und Lektionen
Die Ausbildung an der Doppellonge unterliegt den gleichen Kriterien wie beim Reiten. Maßgebend ist auch hier die Skala der Ausbildung. Wenn die Gewöhnungsphase abgeschlossen ist und das Pferd sich in allen drei Grundgangarten gelöst, taktrein und in Anlehnung an die Doppellonge bewegt, kann mit der weiterführenden Arbeit begonnen werden. Die nächsten, langfristigen Ziele sind die Erarbeitung der Schub- und Tragkraft. Dazu zählen die Anlehnung, der Schwung, die Geraderichtung und die Versammlung. Zur Erinnerung jeweils eine kurze Definition zu den einzelnen Punkten (siehe auch: Ausbildungsskala).1. Der Schwung
Er kann nur aus der Hinterhand entwickelt werden. Die Hinterbeine müssen energisch vorwärts-aufwärts abfußen und weit nach vorne durchschwingen. Dabei muss das Pferd losgelassen sein, um die Bewegung über einen elastisch federnden Rücken bis zum Gebiss durchzulassen. Voraussetzung ist die Bereitschaft zur Anlehnung.
Zu den Übungen, die den Schwung verbessern gehören vor allem Übergänge.
Ein Pferd ist dann geradegerichtet, wenn es sich auf geraden und gebogenen Linien hufschlagdeckend bewegt, also mit der Hinterhand in die Spur der Vorhand tritt. Dadurch wird die Schubkraft optimiert und die Durchlässigkeit auf beiden Händen verbessert. Schubkraft und Geraderichtung sind eng miteinander verbunden.
Die gleichmäßige Längsbiegung zu beiden Seiten bildet die Grundlage für die Geraderichtung des Pferdes. Die folgenden Übungen sind hierfür besonders geeignet.
Schlangenlinien durch die ganze Bahn, 3 Bogen
3. Die Versammlung
Versammlung und (relative) Aufrichtung sind unmittelbar miteinander verbunden. Ein versammeltes Pferd nimmt mehr Last mit der Hinterhand auf. Dafür muss es mit den Hinterbeinen weit unter seinen Schwerpunkt treten. Das wiederum ist nur über vermehrte Hankenbeugung möglich. Durch die starke Winkelung der Hinterhand senkt sich die Kruppe des Pferdes. Es kommt zu einer relativen Aufrichtung. Die Schritte, Tritte oder Sprünge werden kürzer, ohne an Fleiß zu verlieren. Das Pferd geht ausbalanciert und in Selbsthaltung. Dabei entsteht ein erhabener Bewegungsablauf.
Versammlung ist das Ergebnis einer vertrauensvollen, systematischen und kontinuierlichen Ausbildung.
Weiterführende Übungen
Weiterführende Lektionen, bei denen das Pferd Versammlung zeigen soll, sind z. B. alle Seitengänge, die Hinterhandwendung sowie Piaffe und Passage.
Sie lassen sich prinzipiell an der Doppellonge erarbeiten. In der Praxis kommt es jedoch zu Schwierigkeiten in der Handhabung. Um die Touchierpunkte zu erreichen, muss der Longenführer sehr nahe am Pferd gehen. Entweder dicht dahinter oder seitlich auf Höhe der Kruppe. Die aufgenommene Doppellonge mit ihren vielen Schlaufen und die lange Longierpeitsche wirken dabei hinderlich. Zweckmäßiger und wesentlich einfacher ist es, diesen Teil der Arbeit am Langen Zügel in Verbindung mit einer Touchiergerte fortzusetzen.
Cavalettiarbeit an der Doppellonge
Die Bedeutung und die Vorteile der Cavalettiarbeit sind bereits an anderen Stellen mehrfach beschrieben worden. Der Bereich Springen enthält ein eigenes, ausführliches Kapitel. An der Doppellonge gelten dieselben, grundsätzlichen Überlegungen, wie beim Reiten über Bodenricks. Zur Erinnerung noch einmal eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Punkte.Vorteile der Cavalettiarbeit:

Gymnastizierung an der Doppellonge
Cavalettiabstände
Höhe und Abstände der Cavaletti werden im Wesentlichen durch die drei Grundgangart vorgegeben. Trotzdem müssen sie für jedes Pferd individuell korrigiert werden, um Taktreinheit und optimale Gymnastizierung zu erreichen. Eine geringfügige Vergrößerung des Abstandes veranlasst das Pferd zu mehr Raumgriff, eine Verkleinerung dagegen wirkt in Richtung Versammlung. Takt und Losgelassenheit müssen in beiden Fällen erhalten bleiben.
Durchschnittliche Cavalettiabstände für die Grundgangarten

Für die Doppellongenarbeit geeignete Cavalettiaufbauten
.... an denen die Longe nicht hängen bleiben kann
Sicherheit:
Worauf man noch achten sollte:
Beispiele:
Der nachstehende Cavalettiaufbau ist für Pferde gedacht, die mit der Cavalettiarbeit bereits vertraut sind. Er bietet viele Variationsmöglichkeiten.
Üblicherweise wird ein Zirkel für die Schrittarbeit und der andere für die Trabarbeit ausgelegt. Selbstverständlich sind auch Zirkelkombinationen für Trab und Galopp bzw. Schritt und Galopp möglich. Der mittlere Zirkel verbleibt für die "cavalettifreie" Arbeit. Ohne den Aufbau zu verändern, kann man beliebig zwischen den Zirkeln wechseln oder die ganze Bahn nutzen.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Cavaletti zur qualitativen Verbesserung von Übergängen zu nutzen. Wechselt oder verlagert man z. B. vom Zirkel aus der höheren Gangart in den Zirkel mit der niedrigen Gangart, wird der Schwung aus der höheren Gangart mitgenommen. Der Übergang wird harmonischer und flüssiger. Das Pferd bleibt aufmerksam und der Takt erhalten.
Universeller Cavalettiaufbau für die Longierarbeit